Darum

17,5 unschlagbare Gründe

Warum es sich lohnt, Psychiater zu werden, haben wir hier mal für dich auf den Punkt gebracht.

#1 Entdecke die Möglichkeiten
Die Welt ist bunt: Nach ein paar Berufsjahren ist Psychiatern nichts Menschliches mehr fremd. Das kann eine große Inspiration sein, denn dadurch wird ganz deutlich: Es gibt unfassbar viele Lebensvarianten.

#2 Immer eine Story auf Lager
Was die Geschichten angeht, können vermutlich nur Friseure und Barkeeper mithalten: Psychiater erleben die Geschichten von Menschen oft über Jahre, kennen Glücksmomente, witzige Zwischenfälle, aber auch die ernsten Situationen und die traurigen Episoden.

#3 Dünger für das eigene Wachstum
Wer so viel erlebt, wächst auch selbst: Viele Psychiater werden durch ihren Beruf humorvoller, gelassener, leidenschaftlicher oder kämpferischer – und auch kreativer, erfinderischer, wachsamer, behutsamer oder mitfühlender. Die Gelegenheiten zur eigenen Entwicklung gehen nie aus und bieten sich jeden Tag aufs Neue.

#4 Menschenliebe leben
Als Psychiater kann man sich richtig austoben, wenn es um die Menschenliebe geht. Denn diesen Job kann niemand gut machen, der Menschen nicht wirklich mag. Natürlich muss man daran auch arbeiten – was manchmal ganz leicht fällt und mal richtig mühsam ist: insbesondere dann, wenn menschliche Abgründe zu Tage treten, die das mit der Liebe sehr schwer erscheinen lassen.

#5 Geld ist nicht alles
Durch den Job wird noch klarer: Ein gefülltes Bankkonto hilft bei mancher Sorge, nimmt aber Menschen nicht die Last, die sich mitunter viel zu groß anfühlt. Oft erleben Patienten erst in ihrer Krankheit, wie wichtig andere Menschen und die Beziehungen zu ihnen sind: Partner, Familie, Freunde, Nachbarn, aber auch Mitpatienten oder Helfer.

#6 Wie Kolumbus, nur anders
Psychiatrie ist wie das Erkunden unbekannter Völker. Jeder Mensch und seine Familie hat eine eigene Landkarte, die es zu erfahren und ergründen gilt und deren innere Logik immer wieder Erstaunen hervorrufen kann. Diese Entdeckungsreisen gehören zu den spannendsten Momenten des Berufsalltages.

#7 Die kleinen Dinge
Wie beeindruckend sind Menschen, die für Herausforderungen besonderer Art besondere Lösungen finden!  Psychiater erleben es immer wieder – zum Beispiel wenn es Patienten gelingt, nach vielen Jahren das erste Mal wieder ins Theater zu gehen, ohne sich von Panikattacken abhalten zu lassen.

#8 Lassen Sie mich durch, ich bin Arzt
Das Beste ist: Psychiater zu sein geht nicht ohne Mediziner zu sein. Diagnose und Behandlung von psychischen Erkrankungen sind nur mit gründlichem medizinischem Fachwissen möglich. Denn vielleicht steckt hinter dem psychischen Symptom ja eine körperliche Ursache. Psychiater sind Ärzte, die psychische Störungen verstehen und ihren Ursachen auf den Grund gehen wollen.

#9 Dem Mysterium Psyche auf der Spur
Die wunderbare Welt der Gefühle und deren Zusammenspiel mit Gedanken und dem, was Menschen tun, kommt im Medizinstudium zwar vor, aber vertieft wird es erst später in der Facharztweiterbildung und natürlich im Berufsalltag. Sokrates hatte recht, als er sagte: „Ich weiß, dass ich nichts weiß!“

#10 Weil jeder Einzelne wichtig ist
Im Klinikalltag gelingt manchmal nur, eine Situation zu entschärfen, weil Pfleger Schmidt gerade Dienst hat und er einen guten Draht zu Frau Müller hat, die in ihrer psychotischen Angst eine Mitpatientin bedroht. Dieses Wissen um den ganz besonderen Kontakt zu einem bestimmten Menschen eröffnet neue Möglichkeiten, zu Patienten vorzudringen. Manchmal ist es der Einzelne, der ausreicht, einen Menschen davon abzuhalten, sich das Leben zu nehmen und zu ermutigen seine Therapie fortzusetzen.

#11 Augenmaß statt Standard
Psychiater lernen früh, dass es nicht die eine Lösung und die eine richtige Behandlung gibt, sondern dass alles mit diesem Menschen und seiner Umgebung zusammenpassen muss, um eine Veränderung zu bewirken. Psychiater stehen ihren Patienten und deren Angehörigen als Ratgeber zur Seite und müssen dabei nicht recht behalten.

#12 Meisterwerk Hirn
Ja, das Hirn ist ein ganz außergewöhnliches Organ. Immer wieder zeigt es, wie wunderbar und regenerationsfähig es ist, z. B. bei entzündlichen Erkrankungen, nach schweren Unfällen oder nach Substanzmissbrauch. Manchmal braucht es vor allem Zeit, um sich zu erholen – vieles, was jetzt nicht geht, kann wieder werden.

#13 Schnittstellenkompatibel
Dass Psychiatrie und Neurologie früher noch nicht strikt in zwei Fächer geteilt waren, ist heute zumindest in der Klinik kaum mehr vorstellbar: So viel Spezialwissen ist hinzugekommen, so unterschiedlich ist der Alltag der Abteilungen. Und doch es gibt eine Fülle von Erkrankungen, bei denen das überlappende Wissen beider Fächer immer gefragt sein wird.

#14 Einhörner gibt es doch
Frau Schulze hat nun doch ihre Wohnung aufgeräumt, dabei dachten alle, sie kriegt das nie hin. Herr Meiser hat schon 30 Entgiftungen hinter sich und nun beantragt er endlich eine Rehabilitationsbehandlung gegen Alkoholabhängigkeit. Ja, Wunder gibt es im Berufsalltag eines Psychiaters immer wieder.

#15 Vitamin B wirkt, auch bei einem selbst
Jeden Tag erleben Psychiater, wie bedeutend Beziehungen sind: während der Erkrankung des Patienten, in der Zeit der Rehabilitation und in einer gesamten Biographie. Was für Patienten gut ist, gilt auch für Psychiater: Beziehungen helfen uns dabei, die eigenen Kräfte nicht zu überschätzen und sorgsam damit umzugehen.

#16 Wahre Werte erkennen
Niemand kann sich in Krisen gut entwickeln, wenn er ständig beschimpft oder kritisiert wird. Ein bekannter Fußballtrainer soll gesagt haben, man könne ihm nicht erzählen, dass die Angst zu versagen, mehr Energie freisetze als die Lust auf das Gewinnen. Also: Es bricht niemandem einen Zacken aus der Krone, ab und an mal auszusprechen, dass jemand etwas nach unserer Einschätzung gut gemeistert hat.

#17 Echt echt sein
Patienten merken in der Regel sehr schnell, wenn Psychiater – aus welchen Gründen auch immer – nicht offen sind. Damit ist nicht gemeint, jedem zu jeder Zeit schonungslos die Meinung um die Ohren zu hauen. Aber es bedeutet, ganz bei sich selbst zu sein und keine Lügenmärchen zu erzählen: weder was Heilungschancen angeht, noch was das Telefonat der besorgten Mutter betrifft, die so sehr darum bittet, dass ihrer Tochter vorenthalten wird, was sie dem Arzt jetzt unbedingt unter dem Mantel der Verschwiegenheit mitteilen muss.

#17,5 Auch das noch
Nein, Psychiater sind keine halben Ärzte. Und ja, sie können jede Menge. Sie sind Experten der sprechenden Medizin – Ärzte, die mit Menschen in Beziehung treten. Darauf können sie stolz sein.