Internetsucht

Gefangen im Netz.

Surfen, Gamen, Posten, Streamen – immer mehr Menschen kriegen nicht genug vom Internet. Was, wenn es ohne gar nicht mehr geht?

Ein Leben ohne Computer, Smartphone, Tablet, Playstation oder sogar ohne Internet? Unvorstellbar. Doch was viele nicht wissen: Wie Alkohol, Tabak oder Drogen kann auch das Internet süchtig machen. Experten sprechen dann von einer Verhaltensabhängigkeit. Im Gehirn laufen nahezu die gleichen Prozesse ab wie bei sogenannten stoffgebundenen Süchten. In Deutschland sind rund 1,7 Millionen Menschen von Internetsucht betroffen.

Unser Gehirn lernt relativ schnell, ein bestimmtes Verhalten mit angenehmen Konsequenzen zu assoziieren. Wird das Verhalten nicht mehr ausgeübt, entsteht eine Art Belohnungsdefizit. Genauso verhält es sich auch bei der Internetsucht. Stundenlanges Surfen in sozialen Netzwerken oder exzessives Gamen können derart befriedigend sein, dass das Gehirn ab einem bestimmten Punkt nicht mehr darauf verzichten mag. Die Folge ist ein unkontrollierbarer Drang, auf den Betroffene ihr gesamtes Denken und Handeln ausrichten. Sie können ihre Onlinezeit nicht mehr kontrollieren – und leiden unter Entzugserscheinungen, wenn sie mal offline sind.

Wie Alkohol, Tabak oder Drogen kann auch das Internet süchtig machen.

Mit der Zeit gerät das gesamte Leben aus den Fugen: Menschen, die dem Internet verfallen sind, vernachlässigen sich oft selbst und schotten sich stark ab, so dass Familie und Job stark darunter leiden. Und das ist längst nicht alles. Verschiedene Untersuchungen haben gezeigt, dass auch das Risiko steigt, an einer anderen psychischen Erkrankung wie einer Depression oder Angststörung zu erkranken. Männer sind heute häufiger internetsüchtig als Frauen. Gefährlich wird es vor allem dann, wenn das Internet zur Ersatzbefriedigung oder Fluchtmöglichkeit bei Langeweile, Frust oder anderen negativen Emotionen wird.

Wer feststellt, dass er seinen Internetkonsum nicht mehr Griff hat, sollte sich professionelle Hilfe suchen, zum Beispiel bei einem Psychiater oder bei der örtlichen Suchtberatungsstelle. In der Behandlung kommen Therapien zum Einsatz, die sich bei anderen Suchterkrankungen bewährt haben, allen voran die kognitive Verhaltenstherapie.

Weitere Infos zum Thema Internetsucht findest du hier:

Abhängigkeitserkrankungen gehören zu den häufigsten psychischen Störungen in Deutschland. Als Psychiater behandelst du das gesamte Spektrum: Alkohol-, Tabak, Medikamenten- und Drogensucht, aber auch Spiel- und Internetsucht.

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