Studie

Kummer cum laude.

Prüfungsdruck, Zukunftsangst und finanzielle Sorgen: Mehr als jeder zweite Student in Deutschland fühlt sich gestresst.

Stress ist nicht grundsätzlich negativ. Ein bestimmtes Stressniveau treibt uns dazu an, das Beste aus uns herauszuholen und Herausforderungen zu meistern. Wenn wir Stress nicht als belastend empfinden, sprechen Experten von Eustress. Das, was bei Dauerbelastung auch krank machen kann, ist der sogenannte Dysstress. Depressionen oder Angststörungen können dann die Folge sein, aber auch körperliche Krankheiten wie Tinnitus oder Bluthochdruck.

Krankmachender Stress ist auch im Studium ein Thema: Mehr als jeder zweite Student in Deutschland steht einer Umfrage zufolge regelmäßig unter Stress. Ein Viertel fühlt sich sogar unter Dauerdruck, wie aus einem im vergangenen Jahr vorgestellten Report der Techniker Krankenkasse (TK) hervorgeht. Zu den wichtigsten Stressauslösern gehören Prüfungen, Schwierigkeitsgrad und Umfang des Lernstoffs sowie die Doppelbelastung von Uni und Jobben. Für Druck sorgt zudem auch die Angst vor schlechten Noten oder vor Arbeitslosigkeit nach dem Studium. Jeden Fünften plagen finanzielle Sorgen.

Stress kann krank machen
Wie sehr dauerhafter Stress krank macht, geht aus den Auswertungen des Reports hervor: 2013 wurden bei insgesamt 21,4 Prozent der Studierenden eine psychische Erkrankung diagnostiziert – am häufigsten Depressionen, Somatoforme Störungen, Anpassungs-, Belastungs- und Angststörungen. Rund 4,3 Prozent der Hochschüler nahmen psychotherapeutische Angebote in Anspruch, fast vier Prozent bekamen Antidepressiva verordnet.

„Das Gehirn braucht Zeiten, in denen es sich ausruhen kann.“

Damit Stress erst gar nicht krank macht, ist es wichtig die Warnsignale von Körper und Psyche ernst zu nehmen. Ein erstes Anzeichen ist oft das Gefühl, nicht mehr abschalten zu können. Wer sich nur noch auf die Uni konzentriert und sich selbst und seine Hobbys aus dem Blick verliert, gehört ebenfalls zur Risikogruppe. Auch zunehmender Alkoholkonsum sollte einen aufhorchen lassen. Krankmachender Stress macht sich aber auch mit körperlichen Symptomen bemerkbar. Typisch sind Muskelverspannungen, Schlaf- und Konzentrationsstörungen und ein Ansteigen von Herzschlag und Blutdruck. Wenn man diese Signale über längere Zeit an sich beobachtet, sollte man die Situation nicht auf die leichte Schulter nehmen und versuchen, dem Stress entgegenwirken.

Gehirn auch mal auf Stand-by setzen
Wichtig ist es, einen Ausgleich zum Stress zu finden. Wer viel am Schreibtisch sitzt, sollte auf Bewegung und Sport setzen, Sonne, Licht, Natur, Ruhe und ausreichend Schlaf tun gut. Ein Treffen mit Freunden oder ein Spaziergang mit dem Hund helfen ebenfalls dabei, Stress abzubauen. Dabei sollte die Freizeit nicht zur Belastung werden und ähnlich durchgeplant sein wie die Arbeit. Denn das Gehirn braucht Zeiten, in denen es sich ausruhen kann. Bei konzentrierter Arbeit sind bestimmte Hirnregionen stark aktiv, andere heruntergeregelt. Mit Phasen der Entspannung gleichen sich die Aktivitäten aus, das Gehirn schaltet quasi in einen Stand-by-Modus. Ohne diese Ruhephasen steht unser Gehirn buchstäblich ständig unter Strom und das Risiko erhöht sich, dass wir krank werden.

Wenn alle Strategien zur Entspannung nicht mehr weiterhelfen, sollte man frühzeitig gegensteuern und professionelle Unterstützung in Anspruch nehmen. Ein erster Schritt ist ein Gespräch mit einem Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie. Dieser hilft dabei, die Situation richtig einzuordnen: Wie ernst sind die Symptome? Liegt eine psychische Erkrankung vor? Spielt vielleicht eine körperliche Erkrankung eine Rolle? Im Gespräch können Patient und Psychiater anschließend gemeinsam Strategien zur Bewältigung der Situation entwickeln und einen Veränderungsprozess einleiten.

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