Buchtipp

Ziemlich gute Gründe, am Leben zu bleiben.

Wie fühlt sich eine Depression an? Matt Haig erzählt, wie ihm die Krankheit den Boden unter den Füßen wegriss – und wie er zurück ins Leben fand.

Ein Buch, das es eigentlich gar nicht geben dürfte. Mit gerade mal 24 Jahren wird Matt Haig von einer lebensbedrohlichen Krankheit überfallen, von der er bis dahin kaum etwas wusste: einer schweren Depression. Es geschieht auf eine dramatische Art und Weise, die ihn buchstäblich an den Rand des Abgrunds bringt. Seine Erfahrungen hat Matt Haig in einem Buch festgehalten, das hilft, die Krankheit Depression besser zu verstehen. „Im allgemeinen Sprachgebrauch wird oft nicht zwischen ‚depressiv‘ und ‚deprimiert‘ unterschieden, aber Letzteres ist ein Synonym für ‚traurig‘. Es ist ein bisschen so, wie wenn wir sagen ‚Ich bin am Verhungern‘, wenn wir meinen, dass wir hungrig sind: Der Unterschied zwischen Depression und Traurigkeit ist ungefähr so groß wie der zwischen wirklichem Verhungern und leichtem Appetit.“

Auf Deutsch erscheint Haigs Buch unter dem Titel „Ziemlich gute Gründe, am Leben zu bleiben“, was leicht und unterhaltsam klingt – und sich erstaunlicherweise auch genau so liest. Denn der britische Autor mixt seine eigenen Erinnerungen mit Tipp und Tricks, die ihm dabei halfen, aus der Krankheit herauszufinden. Eine bewegende, witzige und mitreißende Hymne an das Leben und an das Menschsein – ebenso unterhaltsam wie berührend. „Ich habe dieses Buch geschrieben, weil letztendlich doch etwas dran ist an den uralten Klischees: Die Zeit heilt alle Wunden, und es gibt ein Licht am Ende des Tunnels, auch wenn wir es zunächst nicht sehen können. Und manchmal können Worte einen Menschen tatsächlich befreien.“

Buch
Matt Haig: Ziemlich gute Gründe, am Leben zu bleiben. Deutsch von Sophie Zeitz. dtv, München 2016. 304 Seiten

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